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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 02-03/2012
— www.TELE-satellite.com
Verwaltungsgebäude
in Burum im Norden der
Niederlande, in dem CASTOR
Büros von Stratos angemietet
hat
Weit oben im Norden der Niederlande
stößt man bei der Ortschaft Burum auf
eine echte Satellitenfarm. Große 32m
Schüsseln stehen neben 16,4m Spiegel
und vielen 9m Anlagen. Dazu eine gro-
ße Anzahl kleinerer Spiegel aller Größen.
Früher befand sich hier die Erdfunkstel-
le der niederländischen Postverwaltung
KPN, heute aber gehört die Station der
firma Stratos, einem der führenden An-
bieter von Inmarsat-Diensten. In einem
Management-Buyout übernahm Ivo Veld-
kamp Anfang 2005 diesen Bereich - so
entstand die Firma CASTOR. Auf diese
Weise entstand mit CASTOR ein wichti-
ger Uplink-Anbieter zusammen mit Stra-
tos am Standort Burum Teleport.
Managing Director Edwin Cras erzählt
uns von den Anfängen: „Beim Start wa-
ren es 7 Mitarbeiter, die insgesamt 6
Uplink-Spiegel betreuten: einen kleinen
4,6m Spiegel, zwei 6m Spiegel und 3 der
großen 9m Giganten.“ Die junge Firma
agierte erfolgreich im Markt und konn-
te ihren Umsatz von 4 Millionen Euro im
ersten Geschäftsjahr auf heute beinahe
10 Millionen Euro steigern. „Wir wachsen
jährlich zwischen 10 und 20%.“
Wer sind die Hauptkunden für CAS-
TOR am Teleport in Burum? „Ein großer
Teil betrifft maritime Kunden,“ listet Ed-
win Cras auf, „darunter zum Beispiel die
Firma MTN, eine der größten in diesem
Segment.“ MTN benutzt den CASTOR Te-
leport seit vielen Jahren, um seine Kreuz-
fahrtschiffe auf dieser Seite der Erdkugel
mit Internetdiensten und ihrem eigenen
Onboard TV Programmen zu versorgen.
„Für diesen Kunden setzen wir unsere
größte Anlage ein: den 16,4m Spiegel,
der fest auf den NSS12 auf 57E ausge-
richtet ist.“
Nicht nur der 16,4m Spiegel kam seit
Gründung der Firma hinzu, auch weitere
9m Spiegel. „Drei unserer jetzt fünf 9m
Spiegel setzen wir für das Ku-Band ein:
einer ist auf den AM1 auf 40E ausgerich-
tet, einer auf den ASTRA 3B auf 23.5E
und der dritte auf den EUTELSAT W2A
auf 10E.“ Edwin Cras überrascht uns mit
dem Verwendungszweck dieses letzten
Satelliten: „Hierüber werden Flugzeuge
mit Internet versorgt, sodaß die Passa-
giere auch während des Fluges nicht auf
die Benutzung ihres Laptops oder Smart-
phones verzichten müssen.“ CASTOR
übernimmt für diesen Service den Up-
und Downlink des Internetverkehrs. Die
restlichen zwei 9m Spiegel sind für das
C-Band ausgelegt. „Ein Spiegel ist auf
den EXPRESS A4 auf 14W ausgerichtet
und der andere auf den INTELSAT 906
auf 64E.“ Beide Uplinks werden für mari-
time Datenübertragungen genutzt.
Seit 2010 bietet CASTOR auch Oc-
cassional Capacity an, also kurzfristige
SNG-Übertragungen. „Wir haben auf dem
Satelliten AM44 auf 11W einen komplet-
ten Transponder mit 54 MHz Bandbreite
angemietet und bieten die Kapazität für
SNG-Übertragungen an,“ erfahren wir
von Edwin Cras, der uns dann aufhor-
chen läßt: „Eine Stunde Sendezeit mit
36 MHz Bandbreite kostet bei uns nur
600 Euro.“ Die Bandbreite ist genau aus-
gelegt für einen HD-Kanal. „Über unser
Online-Buchungssystem können sich un-
sere Kunden selbst die Slots aussuchen,“
erläutert er.
Aber die hauptsächliche Einnahme-
quelle des Satelliten Uplinks CASTOR
sind ‚closed user groups‘. Edwin Cras er-
läutert, was darunter zu verstehen ist:
„Wir haben zum Beispiel einen europä-
ischen Staat als Kunden, der seine Bo-
schaften in afrikanischen Ländern sicher
mit Internet versorgen will.“ Für diesen
Kunden betreibt CASTOR den Up- und
Downlink der Internetverbindungen nicht