Seite 162 - TELE-satellit - Weltweit größte Digital TV Fachzeitschrift

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TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 09-10/2012
— www.TELE-satellite.com
auf dem NSS7 22° West oder einiger
internationaler Sender auf dem EUTEL-
SAT SEASAT 36° Ost. Diese verwenden
Symbolraten weit unter 2000 KS/s und
sind daher mit den meisten Receivern
kaum zu empfangen. Natürlich stellt sich
jetzt die Frage, weshalb etliche Receiver
ein Problem mit geringen Symbolraten
haben und andere wiederum nicht? Das
liegt hauptsächlich an der Qualität des
Tuners und der Feinabstimmung in der
Software. Beim Empfang eines Trans-
ponders mit extrem niedriger Symbol-
rate muss die Bandbreite entsprechend
der Symbolrate exakt reduziert werden,
um einen geringeren Rauschpegel und
dadurch ein optimales C/N (Carrier to
Noise Ratio) zu erhalten, während die
Frequenz immer exakter eingehalten
werden sollte, um ein stabiles Signal
erzeugen zu können. Viele Hersteller
sparen in diesem Bereich sowohl an
der Hardware als auch am Feintuning
der Software. Vorwurf kann man ihnen
daraus jedoch keinen machen, immerhin
weisen fast alle in den technischen Spe-
zifikationen darauf hin, dass der Emp-
fang erst ab mindestens 2 MS/s oder
mehr möglich ist.
Niedrige FEC
Wenn für eine Feedübertragung ein
Transponder mit entsprechend großer
Kapazität benötigt wird und ein Redu-
zieren der Symbolrate daher nicht in
Betracht kommt, so besteht für die
Sendeanstalten die Möglichkeit, unge-
betene Zaungäste mit einer niedrigen
FEC zu ärgern. Die FEC (Forward Error
Correction) ist ein mathematisches Kor-
rekturverfahren, mit dessen Hilfe Ver-
luste bei der Signalübertragung über
Satellit ausgeglichen werden. Gäbe es
dieses Verfahren nicht, wäre kaum ein
stabiler Signalempfang über Satellit
möglich und wenn, dann nur mit sehr
großen Antennendurchmessern. Die
FEC N/M gibt an, für wie viele N Netto-
Bits M Brutto-Bits aufgewendet werden
müssen. Bei einer FEC von 1/2 bedeu-
tet das also, dass zur Übertragung eines
Bits zwei Bits notwendig sind, bei 3/4
sind es für 3 Bits 4 Bits usw. Je höher
die Werte, desto geringer sind die Mög-
lichkeiten, das Signal mathematisch zu
korrigieren. Sendet man also mit einer
FEC von 7/8, so sind die Korrekturmög-
lichkeiten schon derart gering, dass nur
mehr Benutzer mit entsprechend großer
Antenne das Signal störungsfrei empfan-
gen können. Auf diese Weise lässt sich
anhand der FEC bestimmen, wie groß
der Antennendurchmesser zum Empfang
sein muss. Auf einem Transponder kann
so mittels der FEC gesteuert werden, ob
der Empfang leicht z.B. mit einer FEC
Juan Carlos Duarte aus Santiago, Chile
Vincent Witjhun aus Pontianak, Indonesien
Ingo Salomon aus Johannesburg, Südafrika