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02-03/2012 —
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hat das Design sehr gut ge-
fallen. Es muss nicht immer
eine komplexe Geometrie
sein, manchmal ist weniger
definitiv mehr. Da das Ge-
häuse nicht mit Klavierlack
gefärbt ist, kann man den
Receiver nach Lust und Lau-
ne berühren und anfassen,
ohne dass gleich störende
Fingerabdrücke entstehen.
An dieser Stelle kam uns
eine Frage auf: sollte das
Gerät nicht einen Kartenle-
ser haben? Auf der Rücksei-
te fanden wir auch keinen…
Doch dann sahen wir auf der
rechten Seite einen Schlitz
im Gehäuse. Ja, das muss
er sein. Standardmäßig un-
terstützt der Kartenleser
Conax Smartcards. Möchte
man diesen Kartenleser be-
nutzen, gilt es zu bedenken,
dass die Karte ungefähr 2
cm absteht und somit etwas
Freiraum zur Seite benötigt
wird.
Als wir uns die Rücksei-
te des Receivers näher an-
schauten, fiel uns sofort
ein unscheinbarer Schalter
auf: BOOT Normal/Recove-
ry. Wenn beim Flashen ei-
ner Firmware etwas doch
nicht klappt, dann hat man
bei diesem Receiver keinen
Grund zur Panik! Einfach den
Schalter auf Recovery schie-
ben und über das Netzwerk
eine neue Firmware auf-
spielen. Für den Anwender
heißt es: endlich keine Sor-
ge mehr, dass man aus Ver-
sehen die falsche Firmware
aufspielt, oder dass mitten
im Flashvorgang der Strom
ausfällt.
Und wo wir schon über das
Flashen sprechen: die AZ-
box ME hat den größten uns
bekannten Flashspeicher.
Großzügige 512MB erlau-
ben es, parallel 3 Firmwa-
re-Images zu installieren.
Beim Bootvorgang kann
zwischen Bank 0, 1 und 2
gewählt werden. Diese kön-
nen je nach Belieben des
Anwenders geflasht werden,
so dass man wirklich keine
Ausrede hat, alle verfügba-
ren Images auszuprobieren!
Der Receiver wird mit zwei
verschiedenen Linux-Images
ausgeliefert (Bank 0 und 1).
Eigentlich sollte sich noch
Android hinzugesellen, doch
da machte der Chip-Her-
steller Sigma im letzten Mo-
ment einen Strich durch die
Rechnung und zog sich aus
dem OpenMIPS Projekt zu-
rück. Schade. Aber eigent-
lich auch kein echter Ver-
lust, denn es handelte sich
eben doch um ein auf MIPS
Prozessoren angepasstes
Android, mit welchem man
sowieso nicht auf Google
Market geschweige denn auf
die tausende Apps zugreifen
könnte, da diese für ARM
Prozessoren ausgelegt sind.
Da der AZBox Hersteller
OpenSAT aber die Source-
codes jedem interessierten
Entwickler zukommen lässt,
bleibt doch die Hoffnung,
dass es noch was werden
könnte mit Android.
Auf der Rückseite finden
wir weiterhin einen HDMI-
Anschluss, Chinch-Buchsen
für den Komponenten-Aus-
gang (YUV), Composite-Vi-
deo und Audio (L+R). Dazu
noch e-SATA, USB-2.0 und
einen optischen Audio-Aus-
gang. Sehr positiv bewer-
ten wir das Vorhandensein
eines Einschaltknopfes, der
den Receiver komplett ab-
schaltet. Diesen sparen vie-
le Hersteller ein, obwohl es
doch Sinn macht dass man
den Receiver auch komplett
abschalten kann, wenn man
ihn über einen längeren
Zeitraum nicht nutzt. Den
Stecker zu ziehen ist selten
eine sinnvolle Alternative,
besonders wenn die Kabel
schön aufgeräumt hinter
dem Schrank liegen.
Die vorhandenen YUV
Chinch-Buchsen sind ein
echter Mehrwert für all die-
jenigen, die z.B. einen Video-
projektor besitzen, der noch
nicht über digitale Eingänge
verfügt. Ein Componenten-
Anschluss über YUV bietet in
diesem Fall die Möglichkeit,
HDTV über dem analogen
Weg zu genießen. Die AZbox
ME bietet nur einen Tuner,
doch dieser hat einen durch-
geschleiften Ausgang, so
dass man weitere Receiver
anschließen kann.
In der Verpackung wird
neben einer Anleitung zum
Programmieren der drei
Flashpositionen und einer
Kurzanleitung noch eine
Fernbedienung und ein
SATA-Kabel sowie ein Satz
Schrauben mitgeliefert.
Da ein Linux-Receiver sein
volles Potential nur mit einer
Festplatte ausspielen kann,
haben wir uns eine 2.5“ SATA
Festplatte besorgt. Natür-
lich kann man eine solche
auch extern über USB-2.0
oder e-SATA betreiben, doch
dies stört die Harmonie im
Wohnzimmer, denn es sind
wieder erneute Gehäuse
und Kabel sichtbar. Der Ein-
bau der Festplatte ist leicht
zu bewerkstelligen. Insge-
samt müssen am Gehäuse 7