Seite 20 - TELE-satellite-1203

Basic HTML-Version

20
TELE-satellite International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 02-03/2012
— www.TELE-satellite.com
Schrauben entfernt werden,
um den Deckel abheben zu
können. Wieder haben die
AZBox Entwickler mitge-
dacht, denn im Inneren ist
eine Blechhalterung mit 4
Schrauben am Gehäuse be-
festigt, die sowohl 2.5“ als
auch 3.5“ Festplatten tragen
kann. Wir hatten gar nicht
erwartet dass dieser kleine
Receiver auch 3.5“ Festplat-
ten unterbringen kann; noch
ein Pluspunkt!
Nachdem alles wieder zu-
geschraubt war, wurde die
Festplatte automatisch er-
kannt. Diese haben wir im
Festplatten-Menü
forma-
tieren lassen. Es standen
nun auch die typischen PVR
Funktionen wie Timeshift
oder Timer-Aufnahmen zur
Verfügung.
Die Fernbedienung der
AZBox ME ist genial. Ob-
wohl etwas unscheinbar und
nicht besonders luxuriös ge-
staltet, liegt sie sehr gut in
der Hand und ermöglicht es,
mit dem Daumen alle Tas-
ten zu erreichen. Etwas ge-
wöhnungsbedürftig ist der
Umstand, dass um die Rich-
tungstasten weitere 6 Tas-
ten ringförmig angeordnet
sind, was in der Einarbei-
tungsperiode dazu führte,
dass man statt auf die Un-
ten-Taste auf die EPG-Taste
drückt. Haptisch sind diese
jedoch nach kurzer Zeit sehr
wohl auseinander zu halten.
Der absolute Höhepunkt der
Fernbedienung verbirgt sich
jedoch im Batteriefach: dort
ist ein kleiner Knopf, der die
Lernfunktion aktiviert. Die-
se ermöglicht es, die rechte
Taste in der ersten Zeile neu
zu programmieren. Sie dient
dazu, das Fernsehgerät ein
und auszuschalten. Man
kann aber natürlich jede an-
dere Funktion auf diese Tas-
te programmieren.
Die AZBox ME wird mit
zwei vorinstallierten Linux-
Images ausgeliefert, der
Anwender kann also sofort
zwischen den Images wäh-
len. Obwohl es sich in bei-
den Fällen um Linux-Images
handelt, verwenden diese
komplett unterschiedliche
Benutzeroberflächen. Wir
wählten erst mal „Boot (0)“.
Ein Assistent erkannte die
Erstbenutzung und führte
uns durch die verschiedenen
Schritte.
Als erstes galt es, die
Sprache zu wählen. Kuri-
os ist hier, dass auch „bay-
risch“ als Sprache gewählt
werden kann. Weiter geht
es mit den Video-Einstellun-
gen. Schließlich gilt es, den
Tuner zu konfigurieren und
einen Suchlauf zu starten.
Wir testeten diese Firmwa-
re mit unserer DiSEqC-1.0
Antennenanlage, die aus
4 Antennen besteht, die
auf ASTRA2 28.2E, ASTRA
19.2E, HOTBIRD 13.0E und
HISPASAT 30.0W ausgerich-
tet sind. Der Suchlauf zeig-
te die erwartete Anzahl von
Sendern und ging recht flott
zustande.
Bei einer frisch erstellten
und somit unsortierten Set-
tingsliste macht ein Zapping
normalerweise wenig Spaß,
denn bei tausenden Kanä-
len sind normalerweise vie-
le Knopfdrücke notwendig,
bis der gewünschte Kanal
gefunden ist. Dieses Linux-
Betriebssystem funktioniert
jedoch herrlich anders: die
Auf- und Ab-Tasten schalten
jeweils einen Kanal vor und
zurück, während die Links-
und Rechts-Tasten zwischen
den Providern schalten. Die-
se werden automatisch nach
Satellit geordnet. Gewöhnt
man sich einmal an diese
simple Logik, lässt es sich
erstaunlich schnell zwischen
den Kanälen wechseln.
Natürlich kann man die
Settings auch mit verschie-
denen Settingseditoren edi-
tieren. Wir empfehlen dazu
die tolle Freeware „Dream-
Set“ (www.dreamset-editor.
com), denn diese ist zu den
verschiedenen Firmware-Ty-
pen der AZBox ME kompati-
bel, so dass man mit nur ei-
nem Editor für beide Images
gerüstet ist.
Die
Bedienung
des
Boot(0)-Images ist weitge-
hend selbsterklärend und
logisch. Insgesamt macht
die Boot(0)-Firmware einen
ausgereiften Eindruck. Man
merkt, dass es sich um ein
erwachsenes Betriebssys-
tem handelt, in dem jede